Eine Tjoste für: MOAM

Hey!
Ich muß mal aufs Pferd, eine Lanze nehmen und ein Tuch drumwickeln, dass mir eine Dame meines Herzens zugeworfen hat. Naja, die Dame hat einen etwas unweiblichen Namen: MOAM – der Midgard Online Abenteuer Manager…!

Was wollt ihr denn noch? Maoam? Nein! MOAM! MOAM! MOAM!

http://www.MOAM.de

Als ich Midgard 5 als Rezi-Exemplar bekam, war das Hineinlesen ins Regelwerk erst einmal mit einem „Meh!“ verbunden. Nicht weil es schlecht war – schlicht, weil ich kein guter Autodidakt bin und Bücher derzeit therapeutische Wirkung (beruhigend – ich schlafe nach 3 Zeilen ein) haben.
Für mich im Moment: Regeln lesen ist doof – insbesondere, wenn es abstrakt und ohne Bezug auf eine reale Nutzung geschieht. Mit konkreten Bezug gehts dann besser…!
Nach dem ich die „Charakterbastelanleitung“ drei mal begonnen und das Buch schnarchend auf den Nachttisch habe fallen lassen, kam der „das wirds doch auch als App geben“ Gedanke.
Gugel hilft: MOAM.de
Und prompt kann man sich da so einfach einen Charakter zusammenschrauben, dass man dafür nicht mal ein Regelwerk braucht. Okay – fast nicht, denn Zaubersprüche und so’n Kram will man ja auch in ihren Auswirkungen genauer kennen.
Als ich danach das „Charakter zusammenschrauben“ Kapitel noch mal gelesen hab, wars plötzlich ganz simpel – naja, vielleicht half auch der doppelte Espresso…
Steigern kann ich da natürlich auch, genau wie die Ausrüstung verwalten.
Soweit eigentlich supergut – ein Charaktermanager für Midgard. Daumen hoch.

Aber das Teil kann ja noch so vieles mehr:
Als ich dann auf den Trichter kam, Midgard zu spielleiten (inzwischen stimme ich sogar der gewagten Aussage, dass M5 das beste Fantasy-Rollenspiel aus D [eigentlich weltweit] darstellt, zu), konnte ich mit MOAM zwei Rollenspiel-Einsteigerinnen in jeweils einer halben Stunde verklickern, wie man einen Midgard Charakter erstellt (Ausdruckzeit der Dokumente inklusive) und wie gewürfelt wird.
Außerdem haben wir gleich mal in meinem Moam Account eine Gruppe angelegt und deren Moam Accounts verknüpft. Dann noch schnell bei mir eine neue Kampagne erstellt und deren Charaktere zugefügt.
Jetzt kann ich deren Werte sehen, EPs verteilen, Handouts online verteilen, Proben klicken und ggf. beim Steigern helfen. Und notfalls (Drucker kaputt) auch mal deren Dokumente ausdrucken und zum Spieltermin mitbringen.
Dass online Würfeln (in dem man auf die jeweilige Fähigkeit klickt) drin ist, muß ich nicht erwähnen, oder?
Und ein Chat (Gruppeninern, oder publik, oder oder und auch mit dem Moam Admin) erleichtert auch mal die Zusammenarbeit oder gibt Support.

Ganz schön geil, das Teil! Teuer?
Nö, denn auch wenn in den Köpfen immer drin steckt, dass gratis ja angeblich wertlos ist, kostet das ganze NIX. GAR NIX. Klar kann ich spenden, was die Macher freut, aber ich muß nicht. Dann zugespammt Werbung? Nada, njiente, nix, keine!
Aber die wollen doch bestimmt meine Daten?
Naja, ja, eigentlich aber: nö! Zum einloggen muss man eine Mailadresse eingeben.
Aber man bekommt nicht mal eine Mail zum bestätigen zugesendet. Also könnte man, wenn man niemals sein Passwort vergessen wird, auch eine Fantasiemail angeben. Würde ich nicht empfehlen, aber man könnte… Werbemails? Naja, Infomails, aber auch die kann man in den Einstellungen abschalten.

Was ich dann noch interessant, aber nicht SOOO spannend finde, ist die Option, Abenteuer zu kaufen, die andere ins MOAM Netzwerk eingestellt haben. Icke bin ja nun Selfmade-Man, deswegen nur ein „naja, okay“ von mir. Der Rest hingegen ist tonnengeil!

Deswegen – ich predige ja ungern – schaut Euch Midgard an, und vor allem: Schaut Euch MOAM an. Kein Bock mehr auf den Verwaltungswahnsinn anderer Fantasy Regelwerke?
MIDGARD! MOAM!

Und: Danke Stefan (so heisst mWn der Macher von det Janze) für die geniale Arbeit,
die Du Dir, die Ihr Euch da macht. Es ist der Hammer!

So das wars! Jetzt dürft Ihr wieder DSA und Splittermond spielen gehen.
Wer RechtschraypFehla findet, darf sie behalten! 😉

PS.: Stefan, wenn Du jetzt noch Hintergrundssoundeffenkte einbaust, die man auf Knopfdruck abspielen könnte, dann will ich ein Kind von Dir! 😉

Das Erbe der Löwensöhne – Rezi des Midgard Quellenbuches Rawindra und Ulwar

Ende letzten Jahres erschien „Midgard – Das Erbe der Löwensöhne“, die Regionsbeschreibung für Rawindra und Ulwar als erstes Quellenbuch in Printform für Midgard 5. Das Quellenbuch erschien so prompt, dass ich mir erst einmal Zeit freischaufeln musste, um das Werk ausführlich zu begutachten.
Trotzdem freue ich mich, denn für diejenigen, die durch das Midgard 5 Regelwerk (Kodex, Arkanum und Mysterium) neugierig geworden sind, fehlt es derzeit vor allem an Informationen über die Spielwelt, denn die meisten (vor allem aber die interessantesten) Regionsbeschreibungen sind nicht mehr erhältlich.
Insofern: Bitte weiter so!

Das Quellenbuch „Das Erbe der Löwensöhne“ hat 235 Seiten, Hardcover, Vollfarbdruck. Das Format ist ebenso etwas kleiner als Din A4. Die Verarbeitung scheint sehr solide. Das Werk ziert kein Lesebändchen. Das Quellenbuch hat ebenso wie Kodex und Arkanum ein Inhaltsverzeichnis und einen Index und ist im gleichen Layout gehalten. Im Umschlag ist eine Farbkarte (52×38 cm) der Region enthalten.
Auch hier bekommt man einen Code, um sich das Buch als PDF ohne weitere Kosten herunterzuladen.
Der Preis beträgt € 36,95.

Zum Inhalt:
Das Quellenbuch nimmt sich die Region Rawindra und die Stadt Ulwar vor und beschreibt den im tropischen Süden gelegenen Subkontinent des östlichen Kontinents Sirao. Als irdisches Vorbild wird in der Settingübersicht im Midgard Kodex „indisch orientalisch“ angegeben.
Und dieses Vorbild ist in vielen Elementen der Region und der Kultur prägend.

Das Quellenbuch beschreibt im ersten Teil den Subkontinent Rawindra in 6 Kapiteln.
Mit „Land und Leute“ beginnt die Regionenbeschreibung, eine Abhandlung der rawindrischen Metropolen und über die Menschen und das Leben sowie ein Abriß der Geschichte des Subkontinentes,
gefolgt von „Glaubenswelt und Magie“ und der Beschreibung des „Alltags im Rawindra“.
Wer Indien im orientalischen Mittelalter mit seinen riesigen Metropolen, der Kastenstruktur des Hinduismus und der krassen Gegensätze zwischen Arm und Reich im Hinterkopf hat, liegt schon ganz gut im Bilde.
Bereichert wird diese bunte Melange aus buntester Kultur und Treiben durch die Sritras – der Todesechsen, die – vernunftbegabt – von den inzwischen untergegangenen Seemeistern von Valian aus einer anderen Existenzebene (der Nestwelt) auf Midgard geholt wurden. Nach dem Untergang des Reichs der Seemeister unterwarfen die Echsenwesen die Völker in den Dschungeln Rawindras und hausen seitdem dort.
Inzwischen ist das Schreckensregiment der Sitras gebrochen, aber in den Dschungeln finden sich natürlich weiterhin viele dieser Biester.
Neben den intelligenten Sritras kamen weitere Echsen (Grahas genannt) nach Rawindra. Zwei dieser Rassen sind ebenso intelligent, viele andere eher tierhaft, dafür aber gigantisch in Ausmaß und Größe. Ja, genau!
Der Dschungel von Rawindra ist der Jurassic Park von Midgard. Und das auf sehr stimmiger Form ins Setting gebracht.

Im zweiten Teil wird Ulwar, die Handelsmetropole am Weg der Perlen beschrieben.
Ulwar liegt nördlich von Rawindra und verbindet über den Fluß über die Wüste Gond die südöstlichen Regionen von Rawindra und KanThaiPan (in kurz: Japan/China) mit Aran und den westlichen Nationen (auch den mit Kulturen nach europäisch mittelalterlicher Orientierung).
Wo die Metropolen Rawindras durch Kasten und strengen Gesetzen geregelt ist, herrscht in Ulwar Freiheit und Zügellosigkeit. Natürlich betrachten die meisten Rawindi neidvoll Ulwar als Hort der Unmoral und des Chaos.
Die Tatsache, daß Ulwar mit seiner duch die Position auf dem Handelsweg der Perlen und seinem Reichtum, seiner Armee aus Sklavenkriegern und seiner Korsarenflotte ein ernsthafter Konkurrent der rawindischen Fürsten beim Ringen um die Macht ist, trägt sicherlich zu dieser Ablehnung bei.
Die Satdt wird im Quellenbuch sehr detailliert beschrieben, von Geschichte, über die Kriegsmacht, die Stadtviertel und die einzelnen Fraktionen, die in der Stadt eine Rolle spielen bis zum Umland der Stadt.

Der dritte Teil schließt das Quellenbuch mit einer Liste von interessanten und bedeutenden Persönlichkeiten und einem 25-seitigen Bestarium ab.

Bewertung:
Inzwischen habe ich Midgard als Regelsystem und auch als Spielwelt lieben und schätzen gelernt.
Erweckte das Regelsystem auf dem ersten Blick auch in der fünften Edition immer noch an verschiedenen Stellen den Eindruck des „altbacken“, entpuppt es sich beim Spiel als sehr clever austariert.
Und die Welt Midgard ist einfach schön, wenn man bewusst auf irdische Standards anspielen möchte, aber eben auch sehr weitläufig, so dass man eigentlich 8-10 Settings in einer Welt bekommt, ohne dass es irgendwo überfrachtet oder beengt wirkt.
Rawindra passt sich da perfekt ein. Es ist schon manchmal verwunderlich, welche Regionen auf Midgard ein Quellenbuch bekommen und auf welche man ewig warten muß.
Wenn man dann aber eines dieser eher unterschätzten Quellenbücher liest, gewinnt die Region sofort an Qualität und man überlegt, ob man seine Spieler nicht doch mal dort hin verfrachten sollte.
Gerade die exotischen Regionen lassen dann auch einen schönen spielerischen Kulturschock wirken.
Für jeden, der Spaß an Midgard, eine Vorliebe für exotische Settings oder Interesse an Rollenspiel in einer indisch geprägten Kultur hat, kann ich das Quellenbuch „Das Erbe der Löwensöhne“ bedenkenlos empfehlen.
Allen anderen natürlich auch!

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass die Quellenbücher Alba, Waeland und KanThaiPan wieder aufgelegt werden und dass es für die Küstenstaaten und für Clanngadarn/Fuardain endlich ein Quellenbuch geben würde.
Bis Weihnachten ist es noch sehr lange hin, aber ich glaube, dass ich die Wünsche mit vielen Midgard-Fans teile und das insbesondere Alba und Waeland für Neulinge den passenden Grund für einen schönen Einstieg in die Welt bieten würde.