Fate – auch nur kochen mit Wasser

Heute gibts mal zwei kleine…

Einmal was zu fate, das ich schon länger mal loswerden möchte.

Bevor die Tanelornis mich auf dem Sommertreffen alle mit Fate-Würfeln steinigen: Ich mag Fate! Find ich gut, tolles System, macht Spaß!

So, das reicht an Disclaimer….

Where is the beef? Here…:

Was mich bei DnD 3.X (als Berufstätiger mit begrenztem Freizeitbudget) immer maßlos genervt hat, waren die Studenten-MinMax-Powergamer, die das Regelwerk samt allen Supplements inhaliert hatten und dann stets die mächtigste Volk/Klasse Kombi mit der effizientesten Steigerung in den richtigen Stufen als „mein Charakter“ vorstellten.

Boah, zum Kotzen war das. Als Mitspieler, der nur bedingt Zeit hatte, sich mit der Materie zu beschäftigen und einfach spielen, aber eben nicht nur als Mitläufer-Groupie Adventure-Sightseeing betreiben wollte, war man da manchmal echt frustriert. Watt hat dat alles mit Fate zu tun?

Schon vor etwas längerer Zeit spielte ich mit einigen Leuten Fate, auch wieder nur als Teilzeitrollenspieler, weil der Beruf mich inzwischen einfach noch mehr fordert… „Ja, kannste hier den Aspekt nehmen und den kann man mit Blah kombinieren und dann kannste noch blubb und bliblablo…“

Und ich fand mich in guten alten Zeiten wieder.

Es hat, das muss man sagen, immer noch viel Spaß gemacht! Weil die Leute mich dann schlicht nicht hängen lassen haben. Trotzdem lautet mein Fazit aus diesemErlebnis, dass Fate auch nicht anders ist, als andere Systeme.

Das Erzählspiel lässt sich regeltechnisch genauso ausbeuten, wenn Du einen geschickten Regelfuchser hast, wie D&D seinerzeit. Und wenn Du Dich da eben nicht komplett reinsteigerst, oder mit langjähriger Erfahrung hausieren gehst, kannst Du genauso dumm daneben sitzen, wenn Dir keiner hilfreiche Tipps gibt (und das geschieht eben nur in wirklich guten Runden, schlicht weil jeder auf seinen Charakter fokussiert ist und dadurch zwangsweise erstmal primär an sich denkt). Insofern ist es nicht anders als D&D 3.X

Und wenn ohnehin eine gute Gruppe entscheident ist und ich in einer solchen auch ohne Fateregeln tolles Rollenspiel durch die enstehenden Erzählsynergien bekomme, verliert Fate für mich leider etwas an Wert.

Dazu kommt, dass sogar die Fate-Spezialisten im :T: aussagen, dass das System kein Leichtgewicht ist. Es ist einfach in den Basis-Regeln, aber die Umsetzung lässt viel Komplexität zu. Dresden Files zeigt das sehr gut.

Fate macht immer noch Spaß, aber es kocht den Tee auch nur mit Wasser.

4 Gedanken zu “Fate – auch nur kochen mit Wasser

    • Naja, ich habe nichts gegen Optimierung des Charakters, ebensowenig wie gegen taktisches Rollenspiel.
      Aber die Verhältnisse am Tisch müssen irgendwo ausgewogen sein, sonst funktioniert es nicht.

      • Ich hab auch nichts gegen Optimierter, ist nur nicht mein Ding und das führt halt manchmal zu Problemen, auch bei FATE. Darum schön das mal so ausformuliert zu bekommen, da fühlt man sich nicht mehr so alleine 😉

  1. Danke, du sprichst mir aus der Seele. Man muss eben festhalten, dass Fate Crunch besitzt! Ich glaube, viele Leute gehen davon aus, dass es leichtgewichtig ist, da es einen erzählerischen Ansatz hat.
    Ich bin als Fate Amateur oft ein bisschen überfordert, wenn es darum geht, einen optimierten Charakter zu bauen.
    Daher liegt mir eher Fate Accelerated oder Fate To Go.

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